Baldrian als Heilmittel
Baldrian –valeriana officinalis- ist wohl eines der bekanntesten und ältesten Heilkräuter in der Naturmedizin. Der lateinische Name „valeriana officinalis“ ist vom lateinischen Wortstamm „valens“ abgeleitet was soviel wie kräftig oder gesund bedeutet. Baldrian wächst mehrere Jahre lang und beginnt den Jahreszyklus nach Winterende mit ein paar federartigen Blättern welche aus dem Boden sprießen. In den ersten Maiwochen bilden sich dann die Stile des Baldrian die bei guten Bedingungen (sonnig-halbschattig und feucht) bis zu zwei Meter hoch wachsen können. Im August bilden sich dann die Blüten deren Duft von den meisten Menschen als sehr angenehm empfunden wird, für manche ist Menschen ist der Baldrianduft hingegen besonders bei Regenwetter zu aufdringlich. Als Heilmittel werden zumeist die Wurzeln des Krauts verwendet wobei aber auch die Blüten (welche deutlich milder sind) als Tee zubereitet werden können.
Baldrian – Tee, Tropfen und Pulver
Baldrian als Heilmittel gibt es als Tropfen, Tee oder Pulver (dies meist in Tabletten komprimiert). Da Baldrian in der Naturmedizin als Beruhigendes Hausmittel bekannt ist, wird er vor allem bei nervösen, oder unter Schlaflosigkeit leidenden Menschen eingesetzt, gehört aber auch für psychosomatische Krankheitsbilder wie Magengeschwüren zu den Behandlungsmethoden.
Bei leichten Schlafstörungen ist der Baldriantee aufgrund seiner beruhigenden Wirkung besonders gut geeignet und jedem chemischen Arzneimittel vorzuziehen. Trinken Sie eine Tasse Baldriantee in kleinen Schlucken etwa eine Stunde vor dem zu Bett gehen. Die im Baldrian enthaltenen ätherischen Öle, verschieden Alkaloide und natürlich Valerensäure wirkend sich entspannend auf Muskeln und Geist aus. Er kann aber auch bei nervösen Menschen sehr gut eingesetzt werden wenn dies zum Beispiel Prüfungsangst oder einen flauen Magen vor einem wichtigen Termin haben.
Baldriantee
Wer Baldriantee selbst herstellen will gibt 1-2 Teelöffel der getrockneten und klein geschnittenen Baldrianwurzel der Heilpflanze in eine Tasse und übergießt dies mit 150 Milliliter kalten Wasser. Nachdem das Gemisch einen halben Tag geruht hat kann man es absieben und den Tee auf Trinktemperatur erwärmen. Wenn man es eiliger hat kann man auch einen heißen Aufguß machen, dieser muß vor dem Genuß in etwa 12 Minuten ziehen,
Baldriantropfen
Wer Baldriantropfen selbst herstellen will gibt Baldrianwuzeln in ein Glas mit einem Schraubdeckel und übergießt diese mit Weingeist oder klarem Korn bis die Wurzeln vollständig abgedeckt sind. Danach schraubt man den deckel auf das Glas und läßt die Mischung 4 Wochen ziehen. Abgeseit sollten die Baldriantropfen danach in einer dunklen Flasche kühl aufbewahrt werden. Ein bis zwei Teelöffel 30 Minuten vor dem Schlafengehen bringt sie schnell und entspannt in Ihre Ruhephase. Man kann Baldriantropgen auch mit Wasser verdünnen oder mit Zucker einnehmen wenn einem der Geschmack zu intensiv oder stark ist.
Baldriantabletten
Bei Baldriantabletten muss man unbedingt auf die Packungsbeilage achten, da die Konzentration sehr unterschiedlich sein kann. Am besten lassen sie sich darüber von Ihrem Reformhaus oder Ihrer Apotheke informieren.
Baldrian Kissen
Die getrockneten Blüten des Baldrian können auch am besten mit anderen Naturheilmitteln wie Melisse oder Lavendelblüten in ein kleines Kräuterkissen eingenäht werden. Legen Sie dieses neben Ihr normales Kopfkissen. Die angenehmen beruhigenden Düfte des Baldrian dienen als eine sehr gute Einschlafhilfe.
Baldrian und Auto fahren
Baldrian ist nervenberuhigend und nicht (im Gegensatz zur landläufigen Meinung) einschläfernd. Somit besteht keine Gefahr eine Tasse Baldriantee am morgen zu trinken. Bei Baldriantropfen muss man auf Grund des Alkoholgehaltes vorsichtiger sein, ein Tellöffel nach dem Frühstück, also nicht auf nüchternen Magen, hat in der Regel keine weiteren Auswirkungen. Der TÜV Rheinland hat in einer Studie belegt, daß das Kraut weder die Verkehrstüchtigkeit noch die Reaktionszeit wesentlich negativ beeinflusst.
Baldrian als Heilmittel in den verschiedenen Formen ist seit tausenden von Jahren als beruhigendes Hausmittel aus der Natur bekannt und ist durch seinen vielseitigen Anwendungsformen immer sehr hoch auf der Beliebtheitsskala anzutreffen.