Brennessel als Heilmittel
Die meisten jungen Menschen verziehen das Gesicht beim Gedanken die Brennessel – urtica – in der Küche einzusetzen oder das brennente Wildkraut sogar als Heilmittel. Diese natürliche Abneigung ist sogar bei älteren Personen durchaus normal, da die meisten mit dem normalerweise als Unkraut bezeichneten Wildkraut nur schmerzende Erfahrungen verbinden aber nur selten die Brennessel als Heilmittel sehen.
Jeder Gartenbesitzer versucht Brennesseln los zu werden, dabei sollte dieser jedoch dankbar sein und dem wilden Heilkraut ein paar Quadratmeter in einer Ecke zugestehen. Die Brennessel benötigt kaum Pflege hat aber extrem gute Auswirkungen auf den menschlichen Körper als Heilmittel in den verschiedensten Formen und Anwendungsgebieten.
Die Brennessel ist reich an Vitaminen, Eisen, Histamin und anderen Mineralien, was Sie zu einem Allrounder unter den Heilkräutern macht. Im Frühjahr ist die Brennessel hervorragend geeinget den Körper beim Entschlacken zu unterstützen. Die blutreinigende und Stoffwechsel fördernde Pflanze läßt sich im jungen Stadium besonders gut in einem Salat, einer Suppe oder als Pesto verarbeiten. Hierzu kann der ausgepresste Saft der Pflanze aber auch die jungen Blätter verwendet werden. Nach letzten Untersuchungen sollen die Brennesselextrakte auch gegen zu hohen blutzuckergehalt unterstützend eingestetzt werden können.
Die Brennessel – ein Allrounder
Schon Kneipp empfahl die harntreibende Pflanze als Heilmittel gegen Wassersucht und Darmleiden. Da die Wirkstoffe der Brennessel auch die Reinigung des Blutes unterstützen kommen Sie ebenso beim Kampf gegen Rheumatismus und Gicht zum Einsatz.
Man kann in verschiedenen Ratgebern auch lesen, daß sich unter Rheuma leidende Patienten mit ganzen Brennesselpflanzen „auspeitschen“ lassen. Bei dieser Art der Anwendung sollte man jedoch extrem vorsichtig sein und dies nur von einer erfahrenen Person durchführen lassen. Die Reizwirkung des Brennesselgiftes kann sehr heilend sein, jedoch auch Überreaktionen hervorrufen.
Die Wurzeln des Wildkrauts können ebenso gut verwendet werden. Kleingeschnittene Brennesselwurzeln werden einfach mit Wasser aufgekocht. Der daraus resulierende Sud wird abgesiebt und mit etwas Weinessig vermischt. Dies kann bis zu zweimal wüchentlich als Haarwasser in die Kopfhaut einmassiert werden und beugt vorzeitigen Haarausfall vor.
Für die Zubereitung eines Brennesseltee nehmen sie 2 Teelöffel fein geschnittene Brennessel, geben diese in eine große tasse und übergiesen diese mit kochendem Wasser. Decken Sie die Tasse ab und lassen sie diese 5 Minuten ziehen. Je nach persönlichen Geschmack können sie den Brennesseltee gerne mit etwas natürlichen Honig süßen.
Die beste Erntezeit der Brennesselblätter ist im Früjahr wenn die Blätter noch jung sind und reicht bis August. Von Ende August bis in den Oktober hinein kann man die Samen der Brennessel ernten.
Die Brennessel als Heilmittel ist ein „Allrounder“ und hat Ihren Ruf als Unkraut zu unrecht. Die Anwendungsvielfalt des Wildkrauts ist beeindruckend und hat viele verschiedene Einsatzgebiete.